Belgische Glücksspiel-Lizenz
Obwohl Online-Glücksspiel in Belgien seit 2002 legal ist, hatte die Einführung der Glücksspielverordnung 2009 zur Folge, dass jedes Unternehmen, das eine Online-Glücksspielseite in Belgien betreiben ist zunächst eine Lizenz erwerben muss. Außerdem müssen die Server, auf denen die Online-Glücksspielseite betrieben wird, sich in Belgien befinden. Um eine Online-Glücksspielseite in Belgien zu gründen, müssen sich die Betreiber daher zuerst mit einem existierenden, landbasierten Kasino zusammentun oder ihren eigenen physischen Standort eröffnen.
Anstatt über die Wirtschaftlichkeit der Branche besorgt zu sein, lag der Hauptfokus der belgischen Glücksspielkommission darauf, sicherzustellen, dass Spieler vor jeglichen unfairen oder skrupellosen Online-Glückspiel- oder Mobile-Gaming-Aktivitäten geschützt sind. Die Kommission überwacht zudem die Aktivitäten von Spielern. Gemäß der Perspektive der belgischen Glücksspielkommission, sollten Glücksspiele und andere Online-Kasinospiele nicht auf die gleiche Weise betrachtet werden, wie andere Formen wirtschaftlicher Dienstleistungen, da sie ein Suchtrisiko mit sich führen und zu einem Verlust bedeutender Geldmengen führen können. Daher hat die Kommission eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, welche die Kasinospieler vor Glücksspiel- und Online-Gaming-Verlusten und Sucht schützen sollen. Außerdem bieten sie nützliche Unterstützungsdienste und Bildung für Leute an, die ein Risiko tragen, Glücksspielabhängige zu werden.
Belgien begann im Januar 2010 damit, eine inländisch regulierte Online-Gaming-Branche zu entwickeln. Als Teil dieser Regulierung müssen Unternehmen, die jegliche Art von Glücksspiel in Belgien betreiben möchten, eine physische Tätigkeit in Belgien haben und unterstehen den belgischen Steuern und Gesetzen zu jeder Zeit. Außerdem dürfen Betreiber, die Unternehmen und Internetseiten mit Sitz außerhalb von Belgien führen, ihre Kasinoprodukte nicht bewerben und belgischen Bürgern nicht bereitstellen.
Arten von in Belgien verfügbaren Lizenzen
Die Glücksspielverordnung 2011 ist in Belgien derzeit in Kraft. Als Teil dieses Gesetzes werden alle Online-Glücksspiele von der Spielekommission reguliert. Die folgenden Kasinolizenzen sind verfügbar:
A-A+: Werden an Organisationen vergeben, die physische Kasinos in Belgien betreiben. Betreiber können eine Online-Lizenz (A+) erst beantragen, nachdem sie die A-Lizenz erhalten haben.
B-B+: Werden an Organisationen vergeben, die Spielhallen in Belgien betreiben. Betreiber können eine Online-Lizenz (B+) erst beantragen, nachdem sie eine B-Lizenz erhalten haben.
C: Wird an Organisationen vergeben, die Bars betreiben, in denen es Bingo- oder Glücksspielautomaten gibt. Diese Automaten müssen mit ID-Kartenlesern versehen sein, um sicherzustellen, dass Minderjährige nicht spielen können.
D: Wird an jegliches Personal vergeben, das in Spielebetrieben angestellt ist. Inhaber dieser Lizenz müssen reguläre Schulungen durchlaufen, um ihre Lizenzen zu behalten. Jede Lizenz wird für eine Dauer von fünf Jahren ausgestellt.
E: Wird an Hersteller von Spielegeräten und diejenigen, die sie installieren und reparieren, vergeben.
F1-F2-F1+: Werden an Organisationen vergeben, die Sport- und Pferdewettaktivitäten organisieren. Organisationen, die Wetten direkt annehmen, zum Beispiel Wettbüros und Buchmacher, müssen eine F2 LIzenz erwerben, während F1+ für diejenigen ist, die Online-Wetten anbieten.
G1-G2: Werden an Organisationen, die Glücksspielaktivitäten im Fernsehen und per Telefon betreiben, vergeben.
Um eine Lizenz zu erhalten, müssen Betreiber eine Sicherheitsgebühr in Höhe von 250.00 EUR zahlen und jegliche ausstehenden Steuern und Schulden im Voraus bezahlen, bevor sie eine Lizenz beantragen. Außerdem wird eine 11-%-Steuer auf alle Brutto-Spieleumsätze erhoben. Davon ausgenommen ist die Pferderennen-Steuer, die 3 % für inländische Rennen und 3,7 % für pari-mutuelle Wetten auf ausländische Pferderennen beträgt.
Derzeit sind über 70 Online-Gaming- und Kasinoseiten durch die Kommission schwarzgelistet. Alle belgischen Spieler, die für schuldig befunden wurden, auf diesen schwarzgelisteten Kasinoseiten zu spielen, sehen sich mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 EUR konfrontiert. Spieler sind dafür verantwortlich, den legalen Status einer Gaming-Seite zu überprüfen, bevor sie einen Account registrieren.