Britisches Glücksspiel: Experten raten der Regierung, Spieleanbietern eine "Sorgfaltspflicht" aufzuerlegen, um Kinder vom Glücksspiel abzuhalten
Einige der führenden Experten Großbritanniens auf dem Gebiet der Glücksspielindustrie fordern, dass Spielanbietern und sozialen Medien mehr Vorschriften auferlegt werden sollen, um sicherzustellen, dass ihre Angebote keine negativen Auswirkungen auf junge Menschen haben. Die Experten behaupten, dass Unternehmen eine gesetzliche "Sorgfaltspflicht" einhalten müssten, um Minderjährige zu schützen, die aufgrund der stärkeren Aussetzung gegenüber Werbeprogrammen anfällig dafür sein könnten, zu Problemglücksspielern zu werden.
Die in diesem Bereich tätigen britischen Wohltätigkeitsorganisationen, Wissenschaftler und medizinischen Fachkräfte geben Beweise dafür an, dass die zunehmende Nutzung von sozialen Medien durch Kinder im direkten Zusammenhang mit einer Zunahme von möglicherweise schädlichem Glücksspiel steht. Soziale Medien wie Facebook wurden dafür kritisiert, dass sie Werbung mit bunten Animationen zulassen, die besonders für sehr junge Kinder attraktiv sein könnte.
Die Experten argumentieren, das derzeitige Regulierungssystem sei dysfunktional. Dabei heben mehrere Wohltätigkeitsorganisationen die Tatsache hervor, dass immer mehr Minderjährige mit bürgerlichem Hintergrund um Hilfe bei einer Reihe von Problemen bitten, von denen eines die Internetabhängigkeit ist.
Die Tageszeitung Daily Telegraph startete eine Kampagne zur Unterstützung des Vorschlags zur "Sorgfaltspflicht"; die Abgeordneten prüfen bereits die Regulierung der Werbung für Glücksspieleinrichtungen in sozialen Medien. Die Kampagne fordert, dass Unternehmen, die Glücksspiele online anbieten, eine zusätzliche Steuer zahlen müssen, die für den Schutz und die Behandlung von Minderjährigen mit Spielproblemen verwendet wird. Die Zeitung berichtete auch, dass Peter Wanless, CEO der National Society for the Prevention of Cruelty to Children (NSPCC), strengere Maßnahmen zum Schutz von Kindern forderte.
Teilnahme von Kindern "Besorgnis erregender Trend"
Die Untersuchung des Daily Telegraph ergab, dass Experten sich zunehmend Sorgen um Glücksspiel bei Minderjährigen machten. Es wurde festgestellt, dass fast 25% der britischen Kinder im schulpflichtigen Alter mehr als sechs Stunden am Tag online sind. 4% wurden als suchtgefährdet eingestuft.
Darüber hinaus hat der Kindertelefondienst des NSPCC in den letzten fünf Jahren einen 100%igen Anstieg der Anrufe von Kindern erfahren, die Hilfe aufgrund von Online-Mobbing suchten. Viele der Anrufer litten an Depressionen und verletzten sich selbst, einige versuchten sogar, sich umzubringen.
Wie berichtet wurde, missbrauchen Kriminelle Social Media auf verschiedene Weise, darunter auch Pädophile, die versuchen, mit Kinder in Kontakt zu treten.
Das Royal College of Pediatrics and Child Health berichtete, dass Fettleibigkeit, Depressionen und schlechte psychische Verfassung bei britischen Minderjährigen mit einer übermäßigen Nutzung des Internets zusammenhängen. Die Zahl der Kinder, die an einer Spielsucht leiden, ist in den letzten Jahren gestiegen. Kinder unter 11 Jahren nutzen das Internet heute jede Woche doppelt so viel wie vor 10 Jahren, und Kinder zwischen 12 und 15 Jahren nutzen das Internet 50% mehr als ältere Kinder.